1950 – Promotion zum Dr. phil. Beginn einer Tätigkeit als Musikerzieher an Wiener Mittelschulen. In den Jahren 1960-65 mit dem Aufbau und der Leitung von Schulorchestern beschäftigt. Weitere zahlreiche Konzerte als Geiger.
1956–58 Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen. Als Geiger dort auch Besuch der Kurse von Rudolf Kolisch und Eduard Steuermann, zwei weiteren intimen Kennern des Musizierideals der Schönberg-Schule. Erste Kompositionen nach der Auseinandersetzung mit dem Serialismus (u.a. Formation et solution, UA Darmstadt 1958, Relazioni fragili, UA Wien 1960).
1957 – Rom-Stipendium. Komposition der Espressioni fondamentali für Orchester (UA Berlin 1960).
1958 – Mit Kurt Schwertsik Gründung des Ensembles die reihe zur Schaffung eines permanenten Forums für neue Musik in Wien; Pionierarbeit bei der Präsentation neuer Werke, aber auch der Musik der Klassischen Moderne, vor allem der Wiener Schule. Als Geiger Präsentation von Werken der Wiener Schule bei der Weltausstellung in Brüssel.
1959 – Erste Lehraufträge an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Erste Konzerte der reihe. Komposition von Mouvements und Fasce.
1960 – Gründung des Ensembles Camerata Frescobaldiana für italienische Musik des 17. Jahrhunderts und Konzerte auf alten Instrumenten in den folgenden Jahren. Ausgaben alter Musik. Komposition der Spiegel für großes Orchester und Tonband (1960/61) und Entwurf des Musiktheaterkonzepts dazu (Reinschriften bis 1971).
1961 – Erster internationaler Erfolg als Komponist und Dirigent mit Relazioni fragili beim IGNM-Fest in Wien. Beginn einer verstärkten Tätigkeit als Dirigent (Ensemble, Orchester, Oper) bei allen wichtigen Institutionen zur Pflege neuer Musik, führenden Festivals und Opernhäusern.
1962 – Beginn der Auseinandersetzung mit dem III. Akt der Oper Lulu von Alban Berg (Arbeit daran bis 1978). Erste umfangreiche Tournee mit der reihe (u.a. mit Relazioni fragili) durch Deutschland und nach Paris.
1962–67 – Komposition der Exercises (UA Wien 1968)
1963 – Erwerb des Domizils in Maria Langegg. Erstes Cerha-Portrait bei den Wiener Festwochen.
1967 – Umfangreiche bildnerische Tätigkeit in Maria Langegg (Zeichnungen, Aquarelle seit den Fünfzigerjahren); später Bau einer Steinkapelle und vermehrte Arbeit an Steinskulpturen.
1968–75 – Präsident der österreichischen Sektion der IGNM
1969 – Ernennung zum a.o. Professor an der Hochschule für Musik in Wien
1970 – Tournee des Ensembles die reihe durch Kanada und die USA. UA der Langegger Nachtmusik I bei den Berliner Festwochen.
1970/71 – Stipendiat des DAAD in Berlin
1971 – Förderungspreis des BMf Unterricht und Kunst Wien
1972 – UA des Gesamtzyklus der Spiegel für großes Orchester und Tonband beim IGNM-Fest/steirischer herbst - Musikprotokoll in Graz.
1973 – UA Curriculum (Auftrag der Koussevitzky-Foundation) in New York
1974 – Auftrag des BMf Unterricht und Kunst zur Oper Baal, Komposition 1974-1980. Würdigungspreis der Stadt Wien.
1976 – Ernennung zum o. Prof. an der Wiener Musikhochschule, Leiter einer Klasse für „Komposition, Notation und Interpretation neuer Musik” bis 1988. UA des Konzerts für Violine in Wien.
1978 – Mit Hans Landesmann Begründung und Leitung des Konzertzyklus Wege in unsere Zeit im Wiener Konzerthaus, der in Ensemble- und Orchesterkonzerten (bis 1983) wesentliche Entwicklungen in der Musik unseres Jahrhunderts aufzeigen sollte.
1979 – UA der dreiaktigen Fassung der Oper Lulu von Alban Berg in Paris. Aufführung des Gesamtzyklus Spiegel bei der Biennale in Venedig.
1981 – UA des Musiktheaterstücks Netzwerk bei den Wiener Festwochen; UA der Oper Baal nach Bertold Brecht bei den Salzburger Festspielen und Folgeaufführungen an der Wiener Staatsoper.
1982 – UA der Baal-Gesänge mit Theo Adam am NDR Hamburg; Baal-Aufführung der Deutschen Staatsoper Berlin.
1983 – Komposition des Requiem für Hollensteiner nach Texten von Thomas Bernhard (UA NDR Hamburg 1984). UA der I. Keintate nach Wiener Stücken von Ernst Kein in Wien.
1984 – Beginn der Komposition der Oper Der Rattenfänger nach Carl Zuckmayer (Auftrag des steirischen herbst).
1986 – Großer Österreichischer Staatspreis (von Cerha für Aufführungen junger Komponisten gestiftet); Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark, Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold. Ausstellung der Österreichischen Nationalbibliothek: Jugend eines Komponisten in Wien.
1987 – UA Der Rattenfänger beim steirischen herbst am Opernhaus Graz und an der Wiener Staatsoper
1988 – Ehrenmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft. Nach der Emeritierung an der Hochschule verstärkte Tätigkeit als Komponist und Dirigent. Komposition des Monumentum für Karl Prantl (UA Salzburger Festspiele 1989).
1989 – Hauptkomponist beim Festival Wien modern. Komposition und UA des Phantasiestücks in C.'s Manier für Cello und Orchester, Komposition des 1. Streichquartetts (Auftrag der Stiftung Mozarteum Salzburg, UA 1990 bei der Mozart-Woche Salzburg).
1990 – Komposition des 2. Streichquartetts (Auftrag des Concours international de quatuor à cordes d'Evian. UA 1991).
1991 – Komposition der Langegger Nachtmusik III für Orchester und UA in Berlin
1992 – Erster Preis für das 1. Streichquartett beim ICONS-Wettbewerb in Turin. Komposition der Impulse für Orchester (1992/93) im Auftrag der Wiener Philharmoniker. Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften.
1993 – Komposition des Bratschenkonzerts (UA Wien 1995) und von Für K für Ensemble. Beginn der Arbeit an Interpretationen von Werken der Wiener Schule mit dem Klangforum Wien.
1994 – Cerha-Tage in Linz. Komposition des Concertino für Violine, Akkordeon und Ensemble (UA Wien 1996). Komposition des Introitus, Kyrie und Libera me zum Requiem der Versöhnung (Auftrag der Bach-Akademie Stuttgart). Präsident des Klangforums Wien.
1995 – UA Requiem der Versöhnung in Stuttgart. Ehrenmitglied der IGNM-Österreich. Komposition der Saxophon-Quartetts (UA Wien 1996). Komposition der 8 Sätze nach Hölderlin-Fragmenten für Streichsextett (Auftrag der Philharmonie Köln, UA Köln 1996).
1996 – UA der Impulse für Orchester (Wiener Philharmoniker, Leitung: André Prévin). Komposition von Jahrlang ins Ungewisse hinab (Hölderlin) für Ensemble (Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften). Zahlreiche Konzerte zum 70. Geburtstag im In- und Ausland. Composer in Residence am Mozarteum Salzburg.
1997 – UA von Jahrlang ins Ungewisse hinab in Wien. Komposition des Cellokonzerts (Auftrag der Berliner Festspiele). Auftrag der Wiener Staatsoper zur Komposition der Oper Der Riese vom Steinfeld (Libretto: Peter Turrini).
1998 – UA des Konzerts für Violoncello und Orchester bei den Berliner Festwochen
1999 – Komposition des Zyklus Im Namen der Liebe (Texte von Peter Turrini) für Bariton und Orchester (Auftragswerk des Festivals de Música de Canarias). Auftrag zur Komposition des Orchesterstücks Hymnus durch das Konzerthaus Berlin.
2000 – Komposition des Orchesterstücks Hymnus im Auftrag des Konzerthauses Berlin
2001 – UA der Fünf Stücke für Klarinette, Violoncello und Klavier zum 50. Geburtstag von Heinrich Schiff.
Komposition der Rhapsodie pour violon et piano im Auftrag des Wettbewerbs Jacques Thibaud, Paris.
Beginn der Komposition des Requiems für Soli, Chor und Orchester im Auftrag des Konzerthauses Wien (UA 2004).
2002 – UA der Oper Der Riese vom Steinfeld an der Staatsoper Wien
2003/04 – Komposition des Konzerts für Sopransaxophon und Orchester
2004 – Komposition des Konzerts für Violine und Orchester und des Quintetts für Klarinette in A und Streichquartett (Auftragswerk von BNP Paribas)
Uraufführung des Requiems für Soli, Chor und Orchester
2006 – Am 7. Oktober wird Cerha der Goldene Löwe für sein Lebenswerk (Leone doro alla carriera) der Biennale di Venezia verliehen.
Uraufführung der Momente für Soli, Chor und großes Orchester (Auftragswerk der Musica Viva München)
2008 – Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
2009 – Uraufführung des Konzerts für Schlagzeug und Orchester
2010 – 13. Februar: Uraufführung von Like a Tragicomedy für großes Orchester (Auftrag der BBC Manchester)
2010 – 23. April: Uraufführung von Bruchstück, geträumt
2010 – 27. Juni: Uraufführung von 9 Bagatellen
2010 – 17. Oktober: Uraufführung von Wiener Kaleidoskop
2011 – 13. März: Verleihung des Musikpreises Salzburg 2011 – Internationaler Kompositionspreis des Landes Salzburg
2011 – 11. Juni: Uraufführung von 4 Paraphrasen für Oboe, Violoncello und Klavier
2011 – 29. September: Uraufführung von Baal – reduzierte Fassung
2011 – 06. Oktober: Uraufführung von Paraphrase über den Anfang der 9. Symphonie von Beethoven für Orchester
2011 – 29. Oktober: Uraufführung von Für Marino (gestörte Meditation) für Klavier
2012 – 22. Juni: Internationaler Ernst von Siemens Musikpreis 2012
2013 – „Carta Blanca” des Orquesta Nacional de España von 2. – 12. April
03.August: Uraufführung von Étoile für 6 Schlagzeuger bei den Salzburger Festspielen
Cerhas Schlagzeugkonzert gewinnt einen Coups de Coeur Musique Contemporaine
2014 – 07. Februar: Uraufführung von Tagebuch für Orchester (hr-Sinfonieorchester, Dir. Andrés Orozco-Estrada)
2016 – 09. April: Uraufführung von 3 Sätze (ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Dir. Cornelius Meister)
2016 – 11. August: Uraufführung von Eine blassblaue Vision bei den Salzburger Festspielen
2023 - am 14. Februar 2023 in Wien verstorben.
Cerha erhielt viele Kompositionsaufträge, u. a. vom Südwestfunk Baden-Baden, NDR Hamburg, Radio Bremen, Süddeutschen Rundfunk, ORF Wien, Steirischen Herbst Graz, BM für Unterricht und Kunst Wien, Festival Royan, Koussevitzky-Foundation New York. Er erhielt ebenso zahlreiche Kompositionspreise, darunter den Preis der Stadt Wien (1974) und den Großen Österreichischen Staatspreis (1986), den er für Aufführungen von Werken junger Komponisten stiftete.
Der chronologische Lebenslauf wurde freundlicherweise von der Universal Edition zur Verfügung gestellt.